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Europas demografische Zukunft

Wie sich die Regionen nach einem Jahrzehnt der Krisen entwickeln

Stephan Sievert, Nina Neubecker, Ruth Müller, Alisa Kaps, Susanne Dähner, Manuel Slupina, Reiner Klingholz
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© Berlin-Institut

Europa blickt auf ein turbulentes Jahrzehnt zurück: Finanz-, Wirtschafts- und Schuldenkrise haben zu Massenarbeitslosigkeit geführt und ganze Staaten an den Rand der Zahlungsunfähigkeit gebracht. Die Zuwanderung hunderttausender Geflüchteter hat zu viel Hilfsbereitschaft geführt, aber auch zu neuen Konflikten. Darüber hinaus haben all diese Entwicklungen einen erheblichen Einfluss auf die Bevölkerungsentwicklung gehabt. Neue Wanderungsrouten sind entstanden, alte haben sich verändert. Und vielerorts gründen die Menschen aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheit seltener eine Familie. Wo also stehen Europas Regionen heute und wie sind ihre langfristigen Perspektiven? Diesen Fragen ist das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung nachgegangen und hat sie anhand einer Vielzahl demografischer und sozio-ökonomischer Indikatoren untersucht.

 

Das Berlin-Institut dankt dem GfK Verein für die finanzielle Förderung der Studie. Zusätzliche Unterstützung erfolgte durch das Kai Drabe Family Office Berlin.

Themen: Internationale Demografiepolitik, Zuwanderung und Integration, Demografischer Wandel
erschienen: 2017
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7,60 €
(Schutzgebühr)

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Europa ist demografisch gespalten. Im Norden, im Westen und im Zentrum des Kontinents sorgen hohe Kinderzahlen und Zuwanderung auf absehbare Zeit für Bevölkerungswachstum und verlangsamen die Alterung. Viele Regionen Süd- und Osteuropas leiden dagegen unter Abwanderung und geringen Kinderzahlen. All dies ist auch Folge der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.
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Zwar bekommen Frauen in Europa nirgendwo genügend Kinder, um die Bevölkerungszahl langfristig und ohne Zuwanderung zu stabilisieren. Dennoch zeigen sich deutliche regionale Unterschiede: Der Norden und Westen ist relativ kinderreich, während in den deutschsprachigen Regionen sowie Süd- und Osteuropa die Geburtenziffern fast überall bei weniger als 1,6 Kindern je Frau liegen. Diese Unterschiede sind historisch bedingt: Gerade in Skandinavien und Frankreich erkannten Politiker früh die Notwendigkeit, Familiengründungen über Angebote zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern.
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Die beliebtesten Migrationsziele in Europa lagen in den letzten Jahren im Alpenraum, im Zentrum Italiens sowie im Süden Frankreichs, Großbritanniens und Skandinaviens. Viele dieser Regionen zählen zu den reichsten des Kontinents. In den Abwanderungsregionen Süd- und Osteuropas können sich dagegen – wenn überhaupt – einzig die Hauptstadtregionen durch Migration stabilisieren. Dies liegt überwiegend an Binnenmigranten. Die starke Zuwanderung von Flüchtlingen hat allerdings einen entscheidenden Anteil daran gehabt, dass zwei Drittel aller europäischen Nuts-2-Regionen im Schnitt der vergangenen fünf Jahre Migrationsgewinne verzeichnet haben.
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Ansprechpartner*innen

Nele Disselkamp

Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Telefon: 030 - 31 01 73 24

E-Mail schreiben: disselkamp@berlin-institut.org

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