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Was tun, wenn das Wachstum schwindet?

Warum auf Staat, Bürger und Wirtschaft eine neue Normalität zukommen könnte

Reiner Klingholz, Manuel Slupina
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Cover Was tun, wenn das Wachstum schwindet? © Berlin-Institut

Das Wirtschaftswachstum in allen Industrieländern hat sich in den letzten Jahrzehnten erheblich reduziert. Dies ist Folge struktureller Veränderungen in den entwickelten Gesellschaften. Erstens klingt das Bevölkerungswachstum aus; zweitens erhöhen sich Innovationskraft und Produktivität immer langsamer; drittens nimmt in vielen Gesellschaften die Ungleichheit zu und viertens wirken sich ökologische Schäden zunehmend bremsend auf die wirtschaftliche Entwicklung aus. Die klassischen Instrumente der Konjunkturpolitik scheinen bei dieser strukturell bedingten Wachstumsschwäche zu versagen. Bislang sind Staat, Wirtschaft und Gesellschaft jedoch von Wachstum abhängig. Sollte das Wachstum im Rahmen einer säkularen Stagnation ausklingen, müssten die weit entwickelten Staaten einen grundsätzlichen volkswirtschaftlichen Wandel bewältigen.

 

Das Berlin-Institut dankt der Daimler und Benz Stiftung für die Zusammenarbeit und die finanzielle Förderung der Studie.

Thema: Demografischer Wandel
erschienen: 2017
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Früher war alles besser. Das gilt zumindest für das deutsche Wirtschaftswachstum seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Während des „Wirtschaftswunders“ feierte Deutschland Wachstumsraten wie heute die erfolgreichen Schwellenländer. Im Laufe der Zeit hat sich das Wachstum allerdings im Zehnjahresmittel bis 2010 immer weiter reduziert (rote Linie). Das laufende Jahrzehnt ist zwangsläufig unvollständig und deshalb wenig aussagekräftig (gestrichelte Linie).
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In allen Industrienationen zeigt sich der gleiche Trend: Die Zeiten eines hohen Wirtschaftswachstums sind Vergangenheit. Dennoch gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Ländern. Während Japan in den 1960er und -70er Jahren extrem erfolgreich war, danach aber umso mehr abstürzte, erlebte Großbritannien wegen einer verfehlten Wirtschaftspolitik lange Zeit wenig Wachstum, erholte sich zum Ende des 20. Jahrhunderts ein wenig, kann sich aber ebenfalls dem generellen Abwärtstrend der jüngeren Vergangenheit nicht entziehen.
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Klassischerweise haben Staaten zu wirtschaftlichen Krisenzeiten Schulden aufgenommen, um die Konjunktur mit Investitionsprogrammen zu beleben. Bei einer Erholung der Wirtschaft ließen sich die Schulden dann zurückzahlen. Doch seit der Finanzkrise steigen die Verbindlichkeiten in vielen Ländern deutlich schneller als die Wirtschaftskraft. Ein Trend, der sich in Japan bereits seit über zwei Jahrzehnten zeigt.
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