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  • Discussion Paper

Von Wachstum und Überhängen

Was globale Bevölkerungsdynamiken für Europa und die betroffenen Länder bedeuten

Ruth Müller, Reiner Klingholz
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© Bank für Kirche und Caritas eG

Weltweit verzeichnen internationale Organisationen eine Zunahme von Migranten und Flüchtlingen. Auch in Europa sind die Zuwandererzahlen aus den Ländern Afrikas und des Nahen Ostens stark gestiegen. Die demografischen Entwicklungen in diesen Regionen haben einen starken Einfluss auf diese Bewegungen. Bevölkerungswachstum und Veränderungen in der Altersstruktur könnten künftig das Risiko von Konflikten, vor allem in Afrika südlich der Sahara, weiter erhöhen. Mit den richtigen Interventionen wäre es jedoch noch möglich, diese Entwicklung abzuwenden und die Länder Afrikas stattdessen auf einen positiven Entwicklungsweg zu führen.

 

Das Übersichtspapier „Von Wachstum und Überhängen“ wurde anlässlich der Generalversammlung 2017 der Bank für Kirche und Caritas eG veröffentlicht.

Themen: Demografische Dividende, Internationale Demografiepolitik
erschienen: 2017

PRESSEKIT

Auch wenn zwischen den einzelnen Staaten große Unterschiede bestehen, ist die sogenannte Mena-Region, also die nordafrikanischen Länder und die Länder des Nahen Ostens, in ihrer demografischen Entwicklung Subsahara-Afrika voraus. Seit einigen Jahren verzeichnen die Mena-Länder insgesamt einen demografischen Bonus. Die Zahl der abhängigen Kinder und Älteren ist gegenüber der Zahl der Personen im Erwerbsalter zwischen 15 und 64 Jahren gering. Dadurch bestünde die Chance auf einen demografisch bedingten Aufschwung, die sogenannte demografische Dividende. Da viele der Erwerbsfähigen jedoch ohne Perspektiven bleiben, mehren sich dort stattdessen die Konflikte und der Region entgeht die Chance auf eine demografische Dividende. In Subsahara-Afrika wird es voraussichtlich noch bis zur Mitte des Jahrhunderts dauern bis die Region einen demografischen Bonus verzeichnet. Um diesen dann positiv nutzen zu können und ein Krisenszenario wie in der Mena-Region zu vermeiden, gilt es bereits heute, die richtigen Vorbereitungen zu treffen. In Europa klingt der demografische Bonus mit der Alterung der Babyboomer aus. Dort müssen sich die Gesellschaften auf die Alterung einstellen.
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Derzeit leben etwa 7,5 Milliarden Menschen auf der Erde – mehr als doppelt so viele wie noch vor 50 Jahren. Vorausberechnungen der Vereinten Nationen zufolge könnte die Weltbevölkerung bis ins Jahr 2050 auf 9,7 Milliarden wachsen. Ein Großteil dieses Wachstums findet in den am wenigsten entwickelten afrikanischen Ländern südlich der Sahara statt. Vorausgesetzt, in den Ländern gäbe es keinerlei Wanderungsbewegungen durch Flucht und Migration, dürften sich die Bevölkerungen in den 26 Ländern der Welt mehr als verdoppeln. Für Niger prognostizieren die Vereinten Nationen sogar eine Verdreifachung der Bevölkerung.
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