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Vom Hungerland zum Hoffnungsträger

Wird Äthiopien zum Vorbild für den afrikanischen Aufschwung?

Alisa Kaps, Alexandra Reinig, Reiner Klingholz
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© Berlin-Institut

Äthiopien gehört zu den am wenigsten entwickelten Staaten der Welt. Doch das Land verzeichnet seit über zwei Jahrzehnten erstaunliche Entwicklungsfortschritte. Gezielte Investitionen in Gesundheit, Bildung und Arbeitsplätze haben die Lebensbedingungen verbessert und einen raschen Rückgang der Geburtenziffer angestoßen. Gelingt es, die bisherigen Erfolge zu verstetigen, könnte Äthiopien als eines der ersten Länder südlich der Sahara von einer „demografischen Dividende“ profitieren und zeigen, wie Entwicklung in Afrika funktionieren kann. Die Hoffnung ruht nun auf dem jungen Premierminister Abiy Ahmed, notwendige Reformen und Maßnahmen einzuleiten, damit das Land dem Kreislauf aus Armut und hohem Bevölkerungswachstum endgültig entkommen kann. Die Studie zeigt, was Äthiopien auf seinem Entwicklungsweg vorangebracht hat und welche Herausforderungen es nun bewältigen muss, um ein Vorzeigeland auf dem afrikanischen Kontinent zu werden.

 

Das Berlin-Institut dankt der Austrian Development Agency (ADA) für die Förderung des Projekts aus Mitteln der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit, sowie der DEG – Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH und dem GfK Verein für die finanzielle Unterstützung.

Themen: Internationale Demografiepolitik, Bevölkerungsentwicklung in Afrika, Demografische Dividende
erschienen: 2018
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Gezielte Investitionen in Gesundheit, Bildung und Arbeitsplätze haben die Lebensbedingungen vieler Menschen in Äthiopien verbessert. Das gilt auch für ihre Einkommen: Zwar haben die Äthiopier heute im Schnitt noch weniger als halb so viel Geld zur Verfügung wie die Durchschnittsbürger in Subsahara-Afrika. Allerdings fielen ihre Einkommenszuwächse größer aus: Seit 1995 haben sich die Einkommen in Äthiopien fast verdreifacht, während die Durchschnittseinkommen in Subsahara-Afrika insgesamt nur um das 1,5-fache gestiegen sind.
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Äthiopien hat seit Mitte der 2000er Jahre vor allem durch sein anhaltend hohes Wirtschaftswachstum von sich reden gemacht. Über mehr als zehn Jahre lag das jährliche Wachstum des Bruttoinlandsprodukts im Schnitt bei über zehn Prozent. Kein anderes Land südlich der Sahara kann solche Erfolge vermelden. Aber auch angesichts seiner großen Bevölkerungszahl ist Äthiopien ein Schwergewicht: Mit über 100 Millionen Einwohnern ist das Land am Horn von Afrika das zweitbevölkerungsreichste auf dem afrikanischen Kontinent.
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Äthiopiens Entwicklungsfortschritte haben dazu beigetragen, dass die Geburtenziffer seit Mitte der 1990er Jahre deutlicher gesunken ist als in jedem anderen Land südlich der Sahara. Die rückläufigen Kinderzahlen dürften dafür sorgen, dass Äthiopiens Bevölkerungspyramide künftig eine Tropfenform annimmt. Diese Altersstruktur – der sogenannte demografische Bonus – könnte dem Land einen demografiebedingten Entwicklungsschub bescheren, wie ihn asiatische Tigerstaaten erlebt haben. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die wachsende Zahl an jungen Erwerbsfähigen mit zunehmend besserer Bildung auch in Arbeit gebracht werden kann.
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