Mediennutzung

Digitale Informationsquellen gewinnen

Dreißig Jahre nach der Wiedervereinigung verlieren die gedruckten Presseerzeugnisse überall an Bedeutung. Zwischen 2000 und 2019 ging die verkaufte Auflage von Regional- und Lokalzeitungen im Osten um 49 Prozent und im Westen um 31 Prozent zurück. Mit Online-Angeboten von Zeitungen, sozialen Medien oder Blogs stehen neue Möglichkeiten bereit, sich zu jeder Tageszeit dem Welt- und Lokalgeschehen zu widmen. Inzwischen informieren sich 55 Prozent der Ostdeutschen und 63 Prozent der Westdeutschen wenigstens gelegentlich über das Internet. 2008 waren es nicht einmal halb so viele.

Neben der Möglichkeit, sich über das politische Geschehen zu informieren, bieten insbesondere soziale Medien auch Gelegenheit zum Austausch. Wurden diese anfangs vor allem genutzt, um Kontakte zu knüpfen oder zu pflegen, sind sie inzwischen regelmäßig auch Schauplatz von erbittert ausgetragenen Debatten, etwa um die Klimaproteste von Fridays for Future, die Migrationspolitik oder die Corona-Verordnungen. Die beliebtesten Plattformen sind heute Facebook, YouTube und WhatsApp. Am häufigsten sind mit 55 bis 57 Prozent die Bewohner des Saarlandes, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalens, Hessens und Niedersachsens in sozialen Netzwerken aktiv. In Brandenburg, Thüringen und Sachsen, aber auch in Baden-Württemberg, Bremen und Hamburg sind es jeweils weniger als 50 Prozent. Die fortgeschrittene Alterung in den ostdeutschen Ländern und die schlechtere Breitbandversorgung gerade in den ländlichen Gebieten dürften zu dem niedrigeren Anteil beitragen.

 

Quellen:
Eurostat (2020). Online Datenbank. Luxemburg
 

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