Grafik des Monats

Menschen mit Migrationsgeschichte sind im öffentlichen Dienst unterrepräsentiert

Die öffentliche Verwaltung spielt eine wichtige Rolle für Teilhabechancen aller Einwohner:innen - ob mit oder ohne Migrationsgeschichte. Die Verwaltungen vergeben Fördermittel, digitalisieren Behördengänge, organisieren die Daseinsvorsorge und setzen Anti-Diskriminierungsmaßnahmen um. So nehmen sie Einfluss auf die örtliche Teilhabesituation.

Was die Vielfalt im öffentlichen Dienst angeht, besteht jedoch noch großer Handlungsbedarf: Wie unsere Grafik des Monats aus der Veröffentlichung „Alle sollen teilhaben“ zeigt, klafft eine Lücke zwischen dem Anteil an Menschen mit Migrationsgeschichte in der allgemeinen Bevölkerung und ihrem Anteil am öffentlichen Dienst. Im deutschlandweiten Schnitt haben etwa 30 Prozent der Menschen zwischen 15 und 65 Jahren einen Migrationshintergrund, während ihr Anteil im öffentlichen Dienst nur bei etwa 15 Prozent liegt.

Schon jetzt sind viele Verwaltungen unterbesetzt

Dabei würde auch die Verwaltung profitieren, wenn sie sich der vielfältigen Realität in der Gesellschaft anpasst und auch mehr Menschen mit Migrationsbiografie im öffentlichen Dienst tätig wären. Denn der demografische Wandel und seine Folgen sorgen dafür, dass schon heute im gesamten öffentlichen Sektor tausende Beschäftigte fehlen. Zudem bauen Beschäftigte in vielfältigen Teams eher Vorurteile ab als in homogenen Gruppen, sie werden für Themen wie interkulturelle Öffnung sensibilisiert und der gesellschaftliche Zusammenhalt wird gestärkt. Divers besetzte Teams arbeiten außerdem innovativer.

Der Veränderungswille in der Praxis zeigt sich nun beispielsweise in Berlin: Hier ist es erklärtes Ziel, dass sich die Vielfalt der Bevölkerung der Hauptstadt in der Verwaltung widerspiegelt. In einem ersten Schritt ermittelt die Stadtverwaltung dafür in einer Befragung, wie viele Menschen mit Migrationsgeschichte im Landesdienst tätig sind. Auf dieser Grundlage sollen dann Förderpläne für die Personalplanung erstellt werden.

Ansprechpartnerinnen

Adrián Carrasco Heiermann

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Telefon: 030 - 31 01 61 54

E-Mail: carrasco.heiermann@berlin-institut.org

© Berlin-Institut

Dr. Frederick Sixtus

Projektkoordinator Demografie Deutschland

Telefon: 030 - 31 10 26 98

E-Mail: sixtus@berlin-institut.org

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