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Afrikas demografische Vorreiter

Wie sinkende Kinderzahlen Entwicklung beschleunigen

Alisa Kaps, Ann-Kathrin Schewe, Reiner Klingholz
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© Berlin-Institut

Nirgendwo sonst auf der Welt wächst die Bevölkerung so rasch wie in Afrika. Bis zur Mitte des Jahrhunderts dürften auf dem Kontinent 2,5 Milliarden Menschen leben – fast doppelt so viele wie heute. Grund dafür sind vor allem die anhaltend hohen Kinderzahlen, die es immer schwieriger machen die nachwachsenden Generationen mit Krankenhäusern, Schulen, Wohnraum und vor allem Arbeitsplätzen zu versorgen. Die hohen Geburtenziffern verhindern obendrein einen Wandel der Altersstruktur, aus der sich ein demografiebedingter Entwicklungsschub ergeben könnte wie ihn etwa die asiatischen Tigerstaaten erlebt haben. Um Entwicklungsfortschritte zu machen und eine „demografische Dividende“ zu realisieren, müsste sich der Rückgang der Fertilitätsraten in Afrikas dringend beschleunigen. Einige regionale Vorreiter zeigen, dass dies mit einer umsichtigen Demografiepolitik möglich ist. Die Studie beleuchtet, welche Interventionen zu sinkenden Kinderzahlen beitragen können, und was andere afrikanische Länder von den Erfahrungen der Vorreiterstaaten lernen können.

 

Das Berlin-Institut dankt dem Auswärtigen Amt für die Finanzierung des Projekts. Für den Inhalt der Studie trägt das Berlin-Institut die alleinige Verantwortung.

Themen: Bevölkerungsentwicklung in Afrika, Demografische Dividende, Internationale Demografiepolitik
erschienen: 2019
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Beim Fertilitätsrückgang hinkt Afrika anderen Weltregionen bislang deutlich hinterher. Während Staaten in Lateinamerika und Asien zwischen 1960 und 1980 einen rasanten Rückgang der Kinderzahlen erlebten, begannen diese in Afrika erst 20 bis 30 Jahre später und mit einer deutlich niedrigeren Geschwindigkeit zu sinken. Mit über vier Kindern pro Frau liegt die durchschnittliche Geburtenziffer in Afrika heute auf dem Niveau, das asiatische und lateinamerikanische Staaten bereits in den 1970er Jahren aufwiesen.
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Wenn weniger Kinder sterben, werden nach einer Weile auch weniger geboren. Die Kindersterblichkeit durch Investitionen im Gesundheitssystem weiter zu senken, ist deshalb eine wichtige Maßnahme, um den Fertilitätsrückgang zu beschleunigen. Auch bessere Bildung, die Schaffung von Arbeitsplätzen, der Zugang zu Familienplanungsmethoden, mehr Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern und ein voranschreitender Urbanisierungsprozess wirken direkt oder indirekt auf die Geburtenziffer ein. Ebenso spielen wandelnde kulturelle Normen und das politische Engagement, Maßnahmen in den Kernentwicklungsbereichen umzusetzen, eine wichtige Rolle.
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Afrikas Vielfalt zeigt sich auch an den Kinderzahlen: Während Frauen in Niger und Somalia noch mehr als sieben respektive sechs Kinder zur Welt bringen, liegen die durchschnittlichen Kinderzahlen in Staaten wie Tunesien, Marokko oder Botswana bereits bei unter drei Kindern je Frau. Andere Länder, wie etwa Äthiopien oder Senegal, erleben einen raschen Rückgang der Geburtenziffern. Aus den Erfahrungen dieser regionalen Vorreiter lassen sich Lehren für jene Staaten ziehen, die noch am Anfang des demografischen Übergangs stehen.
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