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Alle sollen teilhaben

Wie Kreise und kreisfreie Städte Integration neu denken

Adrián Carrasco Heiermann, Frederick Sixtus, Catherina Hinz, Thomas Nice, Anna Engler

Der demografische Wandel und seine Folgen beeinträchtigen schon heute den Alltag vieler Menschen: Dorfläden und Gaststätten schließen, Ärzt:innen finden keinen Nachwuchs für ihre Praxen, vielerorts mangelt es an guten Löhnen und Arbeitsbedingungen, um die Menschen zu halten. Zuwanderung und ein konstruktiver Umgang mit gesellschaftlicher Vielfalt können Landkreisen und kreisfreien Städten dabei helfen, diese Herausforderungen zu bewältigen. Eine wachsende Zahl kommunaler Verantwortlicher verfolgt, auch deshalb, eine teilhabeorientierte Integrationspolitik. Sie wollen so in wichtigen Lebensbereichen wie Bildung, Arbeit, Gesundheit und Wohnen Teilhabehürden abbauen, wo sie den Einwohner:innen im Weg stehen – unabhängig davon, welchen Pass diese besitzen. Dazu denken die Verwaltungen Teilhabe vom Bauamt bis zur Familienberatung überall mit. Bestehende oder neue Angebote öffnen sie: Wer von einem Angebot profitieren kann, darf teilnehmen. So denken die Verantwortlichen Integration neu und geben das Ziel aus: Alle sollen teilhaben. Die Studie des Berlin-Instituts beschreibt, wie Landkreise und kreisfreie Städte die teilhabeorientierte Integrationspolitik in der Praxis umsetzen, auf welche Hürden sie stoßen und welche Faktoren ihren Erfolg begünstigen.

Die Publikation erscheint im Rahmen eines dreijährigen, von der Stiftung Mercator geförderten Forschungsprojekts zu teilhabeorientierter Integrationspolitik. Eine Analyse zu Inhalten und Verteilung von Integrationskonzepten auf Kreisebene erschien 2021: https://www.berlin-institut.org/studien-analysen/detail/alle-sollen-teilhaben

Im Projektverlauf hat das Projektteam die Zwischenergebnisse mit Expert:innen aus Kreisen und Städten sowie von kommunalen Spitzenverbänden diskutiert. Die Ergebnisse dieser Workshops sind auf der Projektseite dokumentiert: https://www.berlin-institut.org/was-wir-tun/alle-sollen-teilhaben

 

Themen: Lebensverhältnisse in Stadt und Land, Demografischer Wandel, Zuwanderung und Integration
erschienen: 2023
Kostenloser Download Bestellen
6,40 €
(Schutzgebühr)

Ausgewählte Grafiken

Die Clusteranalyse fasst kreisfreie Städte und Landkreise mit ähnlichen Teilhabechancen in Gruppen zusammen. Daraus lassen sich sechs Cluster voneinander abgrenzen. Zu den Clustern eins bis drei zählen insbesondere Städte und ihr Umland, zu den Clustern vier bis sechs eher ländliche Kreise. Innerhalb dieser Gruppen sind die Teilhabechancen im städtischen Cluster eins und im ländlichen Cluster vier am besten. Diese sind am stärksten im Südwesten Deutschlands vertreten. Im städtischen Cluster zwei und ländlichen Cluster fünf bestehen Schwierigkeiten bei einzelnen Teilhabeindikatoren wie Arbeitslosigkeit oder Jugendlichen, die ohne Abschluss die Schule verlassen. Im städtischen Cluster drei sowie dem ländlichen Cluster sechs haben die Einwohner:innen im Vergleich zu den anderen Clustern geringere Teilhabechancen. Besonders häufig finden sich diese Cluster in den vom Strukturwandel geprägten Regionen wie dem Ruhrgebiet oder Teilen des Saarlands sowie in weiten Teilen der ostdeutschen Bundesländer. © Berlin-Institut
Die Bundesrepublik hat eine lange Geschichte als Migrationsgesellschaft und weiterhin wächst der Anteil von Menschen mit internationaler Biografie. Dies zeigt die Grafik aufgeteilt nach Clustern. Seit 2011 sind vor allem die ländlichen Kreise und kreisfreien Städte, also die Cluster vier bis sechs, deutlich internationaler geworden. © Berlin-Institut
Der teilhabeorientierten Integrationsarbeit stehen viele Hindernisse im Weg. Die Beteiligten der Integrationsarbeit in unseren Fallbeispielen berichteten uns von zahlreichen Strategien, mit denen sie ihren teilhabeorientierten Ansatz voranbringen. Die Grafik zeigt diese gruppiert nach Problem- und Strategiebereichen. Die Strategien reichen dabei von Bildungs- und Sensibilisierungsmaßnahmen, über bessere Vernetzungs- und Öffentlichkeitsarbeit bis hin zur konkreten Planung und Umsetzung geöffneter Angebote. © Berlin-Institut

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Ansprechpartner:innen

Dr. Frederick Sixtus

Projektkoordinator Demografie Deutschland

Telefon: 030 - 31 10 26 98

E-Mail schreiben: sixtus@berlin-institut.org

© Berlin-Institut

Adrián Carrasco Heiermann

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Telefon: 030 - 31 01 61 54

E-Mail schreiben: carrasco.heiermann@berlin-institut.org

© Berlin-Institut

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