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Vom Bleiben und der Rückkehr aufs Land

Wie sich das Wanderungsgeschehen in Hessen gewandelt hat

Thomas Nice, Frederick Sixtus, Catherina Hinz

Lange Zeit verloren ländliche Regionen Hessens Einwohner:innen an Ballungsräume wie Frankfurt am Main, Kassel oder Darmstadt. Nur wenige Familien zog es zurück in Odenwald, Spessart und andere ländliche Regionen. Seit kurzem zeichnet sich allerdings eine Trendwende im Wanderungsgeschehen ab. Viele Dörfer und Kleinstädte Hessens, die noch Ende der 2000er Jahre unter Abwanderung litten, gewannen zuletzt wieder Einwohner:innen hinzu. Welche Gemeinden konnten besonders viele Umzugswillige locken? Wer sind die neuen Landlustigen? Und was bedeutet der Wandel in den Wanderungsbewegungen für die demografische Entwicklung in den vielfältigen Regionen Hessens? Das zeigt das Berlin-Institut in dieser Studie, die von der Hessischen Staatskanzlei beauftragt wurde.

Für einen Überblick zum Wanderungsgeschehen aller Gemeinden und Städte Hessens, besuchen Sie www.hessenlink.de/wanderungen.

Themen: Demografischer Wandel, Lebensverhältnisse in Stadt und Land
erschienen: 2023

Ausgewählte Grafiken

Von 2009 bis 2011 gewannen vor allem die Großstädte Hessens und ihr Umland Einwohner:innen durch Zuzüge, während im Großteil der ländlichen Gemeinden die Abwanderung deutlich größer als der Zuzug war. Zehn Jahre später hat sich das Blatt gewendet. 2019 bis 2021 verzeichneten vier der fünf hessischen Großstädte Wanderungsverluste, während die Mehrheit der kleineren ländlichen Gemeinden Wanderungsgewinne erlebte.
Noch bis Mitte der 2010er Jahre galt: je kleiner die Gemeinde, desto niedriger der Wanderungssaldo. Seitdem haben sich die Bilanzen kleinerer und größerer Gemeinden Hessens weitestgehend angeglichen. Ab 2017 stiegen insbesondere die Wanderungssalden der Landgemeinden und kleineren Kleinstädte an. Die Pandemie hat dieser Entwicklung einen kräftigen Schub verpasst. In den Jahren 2021 und 2022 verbuchten die Großstädte dann erstmals im Untersuchungszeitraum Wanderungsverluste.
In Nord-, Mittel- und Südhessen findet sich überall der gleiche Trend im Wanderungsgeschehen: Die Landgemeinden und Kleinstädte legten im Saldo im Untersuchungszeitraum am meisten zu, während die Großstädte verloren. In Nord- und Mittelhessen stiegen die Bilanzen der Landgemeinden am stärksten: Sie hatten 2009 bis 2011 noch Wanderungsverluste von knapp fünf Personen pro tausend Einwohner:innen zu verzeichnen – im Zeitraum 2019 bis 2021 gewannen sie fast so viele Personen durch Umzüge hinzu.

Ansprechpartner:innen

Paul Riesenhuber

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Telefon: 030 - 31 01 68 35

E-Mail schreiben: riesenhuber@berlin-institut.org

© Berlin-Institut

Catherina Hinz

Geschäftsführende Direktorin

Telefon: 030 - 22 32 48 45

E-Mail schreiben: hinz@berlin-institut.org

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Dr. Frederick Sixtus

Projektkoordinator Demografie Deutschland

Telefon: 030 - 31 10 26 98

E-Mail schreiben: sixtus@berlin-institut.org

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