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VorSORGE

Wie die Bevölkerung auf den demografischen Wandel vorbereitet ist

Thomas Nice, Frederick Sixtus, Catherina Hinz

Ein sinkendes Rentenniveau, Versorgungsengpässe in der Pflege und die Aussicht auf ein längeres Berufsleben – die Folgen des demografischen Wandels haben jetzt schon große Auswirkungen auf die Leben von Bürgerinnen und Bürgern. Die Anforderungen an die Einzelnen sind groß. Wer ist gerüstet, um mit den Folgen der gesellschaftlichen Alterung umzugehen und wer ist gefährdet, das Leben im Alter nicht selbstbestimmt gestalten zu können? Welche Unterschiede gibt es zwischen sozio-ökonomischen Schichten, Männern und Frauen, Ost und West oder Stadt und Land?

Um das herauszufinden, hat das Berlin-Institut zusammen mit der Bertelsmann Stiftung eine repräsentative Bevölkerungsbefragung zu individuellen Strategien im demografischen Wandel beauftragt und ausgewertet. Dabei zeigt sich: Vulnerabilität im demografischen Wandel ist keine gesellschaftliche Randerscheinung. Sie betrifft vielmehr breite Teile der Bevölkerung. Dabei droht die Alterung bestehende Ungleichheiten drastisch zu verstärken. 

Als Begleitmaterial zur Studie ist ein Policy Brief entstanden, der die zentralen Ergebnisse knapp zusammenfasst. Ebenso haben wir in Zusammenarbeit mit der Bertelsmann Stiftung ein Factsheet zum Thema „Finanzielle Altersvorsorge im demografischen Wandel“ erstellt.

Sie können auch die vollständigen Ergebnisse der Bevölkerungsumfrage abrufen, die das Institut für Demoskopie Allensbach für die Studie durchgeführt hat. 

Themen: Demografischer Wandel, Lebensverhältnisse in Stadt und Land
erschienen: 2023

Ausgewählte Grafiken

Bei der privaten Altersvorsorge zeigen sich große Unterschiede zwischen verschiedenen Gruppen – vor allem nach der sozialen Schicht betrachtet. Zwei Drittel der Personen mit hohem sozio-ökonomischen Status, die noch keine Rente erhalten, haben Geld angelegt, drei Viertel besitzen eine Renten- oder Lebensversicherung und zwei Drittel eine Immobilie. Dagegen verfügt nur jede:r Vierte mit niedrigem sozio-ökonomischen Status über Anlagen oder eine Immobilie und jede:r Dritte über eine Versicherung zur Altersvorsorge. Menschen, die dieser sozialen Schicht angehören, nutzen zudem im Schnitt bloß eine Anlageform für ihre private Vorsorge. Es gibt aber auch eine große Differenz in der privaten Vorsorge zwischen West- und Ostdeutschland sowie zwischen Männern und Frauen.
Erwerbstätige Frauen wären deutlich häufiger als Männer dazu bereit, ihre Stelle zu reduzieren, um eine:n pflegebedürftige:n Angehörige:n zu unterstützen. Etwas über die Hälfte der erwerbstätigen Frauen würde in diesem Fall „auf jeden Fall“ oder „wahrscheinlich“ weniger Stunden im Beruf arbeiten. Bei erwerbstätigen Männern liegt deren Anteil nur etwas über einem Drittel.
Nur etwas mehr als die Hälfte der 50- bis 70-Jährigen denkt, dass ihr Wohnort für Ältere gut geeignet sei. Dabei äußern sich Westdeutsche positiver über die Lebensqualität für ältere Menschen als in Ostdeutschland. Auch sagt ein deutlich höherer Anteil dieser Altersgruppe im Westen, dass in ihrer Nähe Ärzt:innen, Betreuungs- und Pflegedienste, Hilfsangebote für Ältere oder gemeinschaftliche Aktivitäten für Ältere erreichbar sind. In Ostdeutschland beklagt ein größerer Anteil der 50- bis 70-Jährigen Versorgungslücken und die Befragten befürchten eher, dass diese sich langfristig noch verschärfen.

Ansprechpartner:innen

Paul Riesenhuber

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Telefon: 030 - 31 01 68 35

E-Mail schreiben: riesenhuber@berlin-institut.org

© Berlin-Institut

Catherina Hinz

Geschäftsführende Direktorin

Telefon: 030 - 22 32 48 45

E-Mail schreiben: hinz@berlin-institut.org

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Dr. Frederick Sixtus

Projektkoordinator Demografie Deutschland

Telefon: 030 - 31 10 26 98

E-Mail schreiben: sixtus@berlin-institut.org

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