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Education first!

Bildung entscheidet über die Zukunft Sahel-Afrikas

Alisa Kaps, Alexandra Reinig, Ruth Müller, Reiner Klingholz
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© Berlin-Institut

Warum wächst die Bevölkerung Afrikas so stark und weshalb machen sich so viele Menschen aus Not auf den gefährlichen Weg bis nach Europa? Ein Grund dafür ist die unzureichende Entwicklung in den meisten afrikanischen Ländern südlich der Sahara und dahinter stehen erhebliche Defizite im Bildungsbereich, besonders in den frankophonen Ländern der Sahelzone und in Nigeria: Im Schnitt kann hier heute fast die Hälfte der jungen Erwachsenen noch immer nicht lesen und schreiben. Bislang stecken die Sahelländer in einem fatalen Kreislauf aus schlechten Bildungs- und Gesundheitswerten, schwacher wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit, politischer Fragilität und hohem Bevölkerungswachstum fest. Dauerhaft ließe sich diese Abwärtsspirale nur durch Bildung durchbrechen. Doch unter den momentanen Bedingungen ist es unwahrscheinlich, dass die Länder der Sahelregion einen Ausweg aus ihrer Bildungsmisere finden. Die Studie zeigt, wie es um die Bildungssysteme der sieben untersuchten Sahelländer bestellt ist und welche positiven Effekte größere Anstrengungen der Länder und der internationalen Gemeinschaft im Bildungssektor mit sich bringen dürften.

 

Das Berlin-Institut dankt dem Auswärtigen Amt für die Finanzierung des Projekts. Für den Inhalt der Studie trägt das Berlin-Institut die alleinige Verantwortung.

Themen: Bevölkerungsentwicklung in Afrika, Demografische Dividende
erschienen: 2017
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Im Index der menschlichen Entwicklung (HDI) der Vereinten Nationen sind die Länder Subsahara-Afrikas im Vergleich zum Rest der Welt weitgehend abgeschlagen. 34 von 46 Ländern in der Region verzeichnen demnach eine „niedrige menschliche Entwicklung“. Neben den geringen Einkommen und mangelhafter Gesundheit liegt dies auch an den schlechten Bildungswerten. In den hoch entwickelten Ländern Deutschland, Norwegen und der Schweiz etwa haben die Menschen im Alter von 25 und mehr Jahren durchschnittlich 13 Jahre Bildung erhalten. In den am wenigsten entwickelten Ländern Afrikas liegt die durchschnittliche Bildungsdauer derselben Altersgruppe im Schnitt bei gerade einmal vier Jahren.
© Berlin-Institut
Gebildete Frauen bekommen weniger Kinder als ungebildete – besonders wenn sie nach der Grundschule auch eine weiterführende Schule besucht haben. In Niger, Mali und Mauretanien etwa bekommen Frauen mit einem höheren Sekundarschulabschluss im Schnitt weniger als halb so viel Nachwuchs wie jene, die nie eine Schule besucht haben.
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Im Jahr 2013 hatte gerade einmal etwas mehr als die Hälfte der 16-bis 18-Jährigen in Mali je eine Grundschule besucht. Von 100 Jugendlichen hatten lediglich 40 die untere Sekundarstufe erreicht und nur jeder Dritte von ihnen schloss diese auch ab. Mädchen werden in Mali noch immer seltener eingeschult als Jungen und auch ihre Chancen ein höheres Bildungsniveau zu erreichen sind schlechter.
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