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  • Discussion Paper

(Gem)einsame Stadt?

Kommunen gegen soziale Isolation im Alter

Ann-Kathrin Schewe, Tanja Kiziak, Catherina Hinz
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© Berlin-Institut

Verschiedene Studien bestätigen, dass der Anteil einsamer Menschen ab einem Alter von 75 Jahren kontinuierlich ansteigt. Zwar kann von einer flächendeckenden Vereinsamung älterer Menschen in Deutschland keine Rede sein, denn nur etwa sechs bis elf Prozent der 65- bis 85-Jährigen fühlt sich einsam. In Deutschland stehen jedoch die geburtenstarken Jahrgänge der Babyboomer vor der Verrentung, welche 2017 etwa 30 Prozent der Bevölkerung ausmachten. Damit kommt eine stark wachsende Zahl von Menschen in ein Alter, in dem die Einsamkeit ein Thema werden kann – was Folgen nicht nur für den Einzelnen hat: Einsame Menschen sind nachweislich häufiger von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Demenz betroffen und früher und länger pflegebedürftig. Neben dem Wohlbefinden des Einzelnen stehen somit auch steigende Kosten für die Sozialsysteme auf dem Spiel. Einsamkeit im Alter ist aber keine Zwangsläufigkeit. Das Diskussionspapier zeigt neben den Faktoren, die Einsamkeit bedingen, auch Maßnahmen auf kommunaler Ebene auf, die ihr entgegenwirken können.

Fakten, Trends und Empfehlungen für die Praxis von Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung und Körber-Stiftung

Themen: Lebensverhältnisse in Stadt und Land, Demografischer Wandel
erschienen: 2019

Ausgewählte Grafiken

Eine großangelegte Studie mit repräsentativen Daten über alle Altersgruppen hinweg legt nahe, dass Erwachsene in Deutschland im Durchschnitt ungefähr mit 30 und dann wieder mit 60 Jahren leicht erhöhte Phasen der Einsamkeit erleben. Dazwischen nimmt die Einsamkeit wieder ab. Ab dem Erreichen des 75. Lebensjahres steigt sie konstant an und erreicht Höchstwerte. Im Durchschnitt empfanden die Befragten über alle Altersgruppen hinweg selten Einsamkeit. © Berlin-Institut
Ein wichtiger Faktor, der Einsamkeit bedingt, ist Armut. Menschen mit niedrigem Einkommen sind häufig von gesellschaftlichen Aktivitäten ausgeschlossen. Die Altersarmut wird in Deutschland moderat zunehmen. Während aktuell etwa neun Prozent der Rentnerhaushalte Anspruch auf Grundsicherung hat, werden es 2035-2039 etwa zwölf Prozent sein. Frauen sind überdurchschnittlich betroffen. © Berlin-Institut
Auch Alleinlebende sind eher durch Einsamkeit gefährdet. Einpersonenhaushalte haben bei allen Altersgruppen über 60 Jahren zugenommen. Denn immer mehr Menschen erreichen das Seniorenalter ledig oder geschieden. Besonders ausgeprägt ist der Anstieg bei den über 74-Jährigen. Das liegt unter anderem an der stark gestiegenen Lebenserwartung allgemein. Da Frauen in Partnerschaften meist die Jüngeren sind und zudem eine höhere Lebenserwartung als Männer haben, sind es in den höchsten Altersgruppen vor allem sie, die verwitwet oder alleinstehend leben. © Berlin-Institut

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