Studien & Analysen
  • Discussion Paper

Neu im Dorf

Wie der Zuzug das Leben auf dem Land verändert

Eva Eichenauer, Frederick Sixtus, Sabine Sütterlin, Catherina Hinz

Mehr Menschen in Deutschland ziehen heute aufs Land. Damit hat sich das Wanderungsgeschehen in den vergangenen zehn Jahren deutlich gewandelt. Der Zuzug eröffnet Chancen für den ländlichen Raum: So bleiben Schulen erhalten und dringend benötigte Fachkräfte kommen. Aber er bringt auch Herausforderungen, denn die Gemeinden müssen Infrastruktur vorhalten und die Neuzugezogenen integrieren. Zudem verändert sich das Leben in Dörfern und Kleinstädten, denn die neuen Nachbar:innen bringen eigene Bedürfnisse und Erwartungen mit. Eine aktuelle Studie des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung und der Wüstenrot Stiftung zeichnet das Wanderungsgeschehen der vergangenen Jahre detailliert nach und beschreibt anhand von sechs Fallbeispielen, was die neue Landlust für kleine Gemeinden bedeutet.

Besuchen Sie auch unser interaktives Webangebot. Hier haben wir die zentralen Analyseergebnisse anschaulich zusammengefasst und aufbereitet. Außerdem können Sie hier die wichtigsten Daten zu allen Gemeinden in Deutschland abrufen:
www.neuelandlust.de

Thema: Lebensverhältnisse in Stadt und Land
erschienen: 2023
Kostenloser Download Bestellen
6,40 €
(Schutzgebühr)

Ausgewählte Grafiken

Im Zeitraum zwischen 2008 und 2010 verließen deutlich mehr Menschen die ländlichen Regionen als dorthin zogen. Fast ausschließlich die Großstädte und ihr Umland verzeichneten Wanderungsgewinne. Ein Jahrzehnt später hat sich das Blatt gewendet. Das Wanderungsgeschehen ist ausgeglichener. Auch viele abgelegene Regionen gewinnen heute Bewohner:innen durch Umzüge hinzu.
Bis vor wenigen Jahren waren die großen Städte die klaren Wanderungsgewinner. Heute zieht es immer mehr Menschen aufs Land. Vor allem sind es Familienwander:innen, also die 30- bis 49-Jährigen und ihre minderjährigen Kinder, die jenseits der Stadtgrenzen ein Häuschen im Grünen suchen. Aber auch die Berufswander:innen zwischen 25 und 29 Jahren ziehen nun häufiger in ländliche Regionen. In großer Zahl weg vom Dorf zieht es hingegen nach wie vor die Bildungswander:innen zwischen 18 und 25 Jahren.
Lange hatten kleinere Städte und Landgemeinden mit Wanderungsverlusten zu kämpfen. Ab 2017 gleichen sich die Wanderungssalden von Groß- und Kleinstädten, sowie ländlichen Gemeinden einander an. Im ersten Pandemiejahr fielen die Wanderungssalden der Großstädte sogar ins Negative, während Landgemeinden die höchsten Werte verzeichnen konnten. Im zweiten Jahr der Coronapandemie 2021 steigt der Wanderungssaldo der Großstädte wieder. Junge Menschen ziehen wieder verstärkt in die Universitätsstädte und auch der Zuzug aus dem Ausland, der 2020 stark einbrach, wird wieder stärker.

Presseschau

Ansprechpartner:innen

Eva Eichenauer

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Telefon: 030 - 31 01 68 35

E-Mail schreiben: eichenauer@berlin-institut.org

© Berlin-Institut

Dr. Frederick Sixtus

Projektkoordinator Demografie Deutschland

Telefon: 030 - 31 10 26 98

E-Mail schreiben: sixtus@berlin-institut.org

© Berlin-Institut

Studien & Analysen

Alle Publikationen
nach oben