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Hohes Alter, aber nicht für alle

Wie sich die soziale Spaltung auf die Lebenserwartung auswirkt

Sabine Sütterlin
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© Berlin-Institut

Seit gut einem Jahrhundert steigt die mittlere Lebenserwartung global stetig, steil und scheinbar unaufhaltsam. Von geschätzt rund 30 Jahren um 1900 ist die Menschheit heute bei einem Durchschnitt von rund 71 Jahren angelangt. Kann sich dieser Trend immer weiter fortsetzen? Langlebigkeits-Optimisten sind überzeugt, dass schon heute Menschen leben, die im Prinzip 150 Jahre alt werden können. Doch in vielen Industrieländern ist die Gesellschaft gespalten in Gruppen, die ein sehr hohes Alter erreichen und dabei lange fit und gesund bleiben, und weniger Privilegierte, die häufiger erkranken und früher sterben. Denn die Gesundheit und damit die durchschnittliche Lebenszeit werden wesentlich von zwei Faktoren bestimmt: dem Sozialstatus und dem Bildungsgrad. Die Studie zeigt, wie die weltweiten Unterschiede bei der Lebenserwartung zustande kommen. Gesellschaft und Politik sind gefordert, in den verschiedensten Handlungsfeldern aktiv zu werden, um die gesundheitliche Ungleichheit auszugleichen.

 

Das Berlin-Institut dankt dem GfK Verein für die Förderung der Studie.

Themen: Demografischer Wandel, Internationale Demografiepolitik
erschienen: 2017
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56 Millionen Menschen sind 2015 weltweit gestorben, mehr als ein Viertel davon an Durchblutungsstörungen des Herzens oder Schlaganfällen. Unter den zehn wichtigsten Todesursachen weltweit stellen jene die Mehrheit, die durch einen gesundheitsfördernden Lebensstil teilweise vermeidbar oder aufschiebbar wären.
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In Deutschland leben Frauen und Männer mit höherem sozioökonomischem Status deutlich länger als Vergleichsgruppen mit mittlerem oder niedrigem Status. Das hat eine statistische Auswertung auf Grundlage des Bundes-Gesundheitssurveys ergeben. Die Unterschiede seien zum Teil durch das riskantere Gesundheitsverhalten der niedrigen Statusgruppe erklärbar, schreiben die Autoren: Wenn man Rauchen, Adipositas und sportliche Inaktivität herausrechnet, „verringern sich die zwischen den Statusgruppen beobachteten Unterschiede im Mortalitätsrisiko um 28 Prozent bei Frauen und um 24 Prozent bei Männern.“
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Wenn Kinder nicht altersgemäß wachsen, ist dies ein Zeichen für langfristige Unterernährung, wiederkehrende Infektionen oder Parasitenbefall und oft mit zurückbleibender geistiger Entwicklung verbunden. Nach der Weltgesundheitsorganisation ist dies eines der bedeutendsten Hindernisse für die menschliche Entwicklung. Obwohl die Weltbevölkerung seit 1990 gewachsen ist, sind heute insgesamt weniger unter Fünfjährige betroffen – immer noch gut 160 Millionen. Über die Hälfte davon lebt in Asien, mehr als ein Drittel in Afrika, wo die absolute Zahl weiterhin zunimmt. Gleichzeitig wächst in Afrika wie auch in den anderen ärmeren Weltregionen die Zahl der unter Fünfjährigen, die für ihr Alter zu dick sind.
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